Die Folgen des Klimawandels treten dabei immer deutlicher zutage: Extremwetterlagen wie im Frühjahr 2022 – mit drei schweren Stürmen innerhalb weniger Tage – führen zu massiven Schäden in Stadtgrün, Alleen und Waldbeständen.
Vielfältige Auswirkungen erfordern schnelles und umsichtiges Handeln.
Die unmittelbaren Folgen solcher Ereignisse sind: eine große Zahl an Windwürfen und -brüchen, flächendeckende Schäden an Einzelbäumen, Baumgruppen und Waldrändern sowie ein erheblich gesteigerter Kontrollaufwand innerhalb kürzester Zeit. Gleichzeitig stellen sich wichtige Fragen: Ist noch Zeit für detaillierte Einzelkontrollen oder gar Baumgutachten? Wie können geschädigte Bäume erhalten werden – und wer trägt die Folgekosten? Welche Bäume sind aus Verkehrssicherheitsgründen unverzüglich zu entfernen? Wie lange wird es dauern, bis solche Bestände wieder regenerieren?
Ziel der Sofortmaßnahmen: Akute Gefahren abwenden – Erhalt prüfen.
Im Zentrum der Sofortmaßnahmen steht stets die Beseitigung von Gefahren, insbesondere für: den öffentlichen Verkehrsraum, Schulhöfe und Spielplätze, sowie weitere sensiblen Bereiche mit Publikumsverkehr.
Gleichzeitig müssen bei jedem stark beschädigten Baum die Möglichkeiten des Erhalts abgewogen werden – z. B. durch: qualifizierte Baumkontrollen nach den FLL-Baumkontrollrichtlinien, gegebenenfalls eingehende Untersuchungen (z. B. Zugversuche, Resistographie), baumstatistische Bewertungen sowie Gutachten zum Erhalt oder zur Fällung.
Je nach Standort gibt es mehr oder weniger Spielraum für baumerhaltende Maßnahmen: In waldähnlichen Beständen abseits des Verkehrs können auch beschädigte Kronenteile verbleiben, wenn keine akute Gefahr besteht. In sensiblen Bereichen – etwa an Straßenkreuzungen, Kitas oder Schulhöfen – ist die Verkehrssicherheit das ausschlaggebende Kriterium.
Langfristiger Erhalt: Pflegerische Begleitung ist entscheidend
Ist der Erhalt eines geschädigten Baumes möglich und fachlich vertretbar, so folgt daraus fast immer ein langfristiges baumpflegerisches Management. Dieses umfasst: die regelmäßige Kontrolle und Nachsorge, eventuell notwendige Kronensicherungen oder Einkürzungen sowie die dokumentierte Begleitung der Regenerationsprozesse.
In Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse wird der Bedarf an klaren Strategien für den Umgang mit Sturmfolgen weiter steigen – ebenso wie der Wert einzelner, erhaltener Altbäume für Biodiversität, Stadtklima und das öffentliche Grün.