Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Baumart wurde vor etwa 300 Jahren nach Europa eingeführt und zunächst in Parks und botanischen Gärten angepflanzt. In den 1950 er Jahren wurden durch Kriegsauswirkung gerodete Waldgebiete im Westen Deutschlands mit der amerikanischen Roteiche aufgeforstet. Inzwischen ist sie in der Forstwirtschaft auch wegen ihrer Robustheit und Anpassungsfähig gegenüber klimatischen Veränderungen von Bedeutung,
Die Roteiche erreicht in freier Umgebung etwa 25 Meter Höhe, in dichteren Waldbeständen sind Höhen bis zu 35 Meter möglich. Besonders auffällig sind ihre großen, spitz gelappten Blätter. Sie färben sich im Herbst tiefrot und tragen so zur herbstlichen Farbenpracht, dem sogenannten "Indian Summer" bei.
Allerdings gibt es auch Kritik an der Wahl der Roteiche zum Baum des Jahres. Der NABU Thüringen weist darauf hin, dass diese gebietsfremde Baumart für Insekten und Wildtiere weniger wertvoll sein könnte als heimische Eichenarten. Zudem könne die schwer zersetzbare Laubstreu der Roteiche die Bodenqualität negativ beeinflussen und heimische Organismen gefährden.
Die Roteiche hat großes Potenzial für das städtische Umfeld, insbesondere durch ihre Anpassungsfähigkeit und ästhetische Attraktivität. Allerdings sollte ihr Einsatz sorgfältig abgewogen werden, um mögliche negative Auswirkungen auf die Biodiversität und den Boden zu minimieren. Ergänzende Pflanzungen mit heimischen Baumarten könnten die Balance in urbanen Ökosystemen fördern.